07 August 2015

Das perfekte Herz


Das perfekte Herz
Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.
Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein Herz ist nicht annähernd so schön, wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.
Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken...Genau gesagt, waren an einigen Stellen tiefe Furchen, in denen ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an und dachten: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner?
Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen."
"Ja", sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau passen, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?"
Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.
Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.
Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen fort, Seite an Seite.

30 June 2015

FAHRERLAUBNIS NIE ABGELEGT

Welch eine Sen-Satz-Ion!
Da hat jemand eine Fahrerlaubnis
und scheint über den Besitz so
ergriffen zu sein, dass er
den Lappen - oder sagt man
in dieser Gegend nicht doch
Fleppen? - einfach nicht
aus den Händen legen will.
Doch liest Du dann weiter
in der Schweriner Volkszeitung
dann kommt es ganz anders,
ganz anders!


AMOKFAHRT MIT DREI TOTEN

Machen wir uns nichts vor,
aber dieser Überschrift
verspricht eine seltsame
Fracht.
Als Krimi lässt sich das
denken:
Die drei
Toten will
der Mörder entsorgen,
und die will er in einem
Verkehrsunfall verwickelt
als tödlich Verletzte
verkaufen...
Schlechter Krimi?

Einigen wir uns besser auf schlechte Überschirft...

Die Kirche im Sarg


Kalte Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit, das war die Atmosphäre in Yonderton, als der Pfarrer Herbert Wright dort sein Amt antrat. Am ersten Sonntag predigte er in einer völlig leeren Kirche. Am zweiten Sonntag war es genauso. Und wenn der junge Pfarrer an den Werktagen seine Gemeindeglieder besuchte, um die eisige Gleichgültigkeit zu überwinden, erging es ihm nicht besser. „Unsere Kirche ist tot“, sagte man ihm überall im Dorf, „da können wir nichts mehr daran ändern.“

In der Woche vor dem dritten Sonntag erschien in der Zeitung eine Todesanzeige. Sie lautete: „Mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns und mit Zustimmung seiner Gemeinde meldet Herbert Wright, Pfarrer zu Yonderton, den Tod der Kirche in Yonderton. Die Trauer- und Gedächtnisfeier für die verstorbene Kirche findet am folgenden Sonntagmorgen um 9 Uhr statt. Alle sind herzlichst eingeladen, diesem Trauerakt in der Dorfkirche beizuwohnen.“

Um halb neun Uhr war sie, die bis dahin gemiedene Kirche in Yonderton, schon fast überfüllt. Nur mit Not konnten sich einige Leute noch einen Platz ergattern, von dem aus der Sarg zu sehen war, in dem die tote Kirche nun ruhte. Es war ein schlichter Eichensarg, der nur mit einem Kreuz geschmückt war. Er stand auf einer Bahre vor dem Altar.

Pünktlich um neun Uhr bestieg der Pfarrer die Kanzel. Er begann: „Liebe Trauergemeinde, die meisten von Ihnen haben es mir klargemacht, dass Sie davon überzeugt sind, unsere Kirche sei tot. Sie haben auch keinerlei Hoffnung auf Wiederbelebung; ich möchte nun diese Ihre Meinung auf die letzte Probe stellen. Bitte, gehen Sie alle, einer nach dem anderen, am Sarg unserer toten Kirche vorüber und nehmen Sie Abschied von ihr. Dann verlassen Sie die Kirche durch die Seitentür. Die Beisetzung der Toten findet dann im Stillen statt. Sollte aber jemand unter Ihnen sein, der doch noch auf eine Wiederbelebung unserer toten Kirche hofft, soll er bitte wieder durch die große Eingangstüre zurück in die Kirche kommen. Wenn sich genügend Leute einfinden, die an die Auferweckung unserer toten Kirche glauben, werden wir anchließend einen Dankgottesdienst zusammen feiern.“

Ohne weitere Worte trat der Pfarrer an den Sarg und öffnete ihn. Die Leute fragten sich alle, was der Pfarrer in den Sarg gelegt haben könnte. Sicher war es keine Leiche. Vielleicht eine Figur, die Christus, den Gekreuzigten, darstellt oder ein Modell der Kirche, vielleicht eine Bibel oder sonst etwas Geschriebenes. Andächtig und gespannt traten alle an den Sarg, blickten der Toten noch ein letztes Mal ins Gesicht und verließen dann die Kirche durch die Seitentür. Als alle von der Toten Abschied genommen hatten, schloss der Pfarrer den Sarg, ließ ihn wegtragen und begann vor vollzählig versammelter Gemeinde den Dankgottesdienst. Alle waren zurückgekehrt. Wieso?

Weil jeder, welcher der toten Kirche noch einmal ins Angesicht hatte schauen wollen, keine blasse, leblose Leiche im Sarg liegen sah, sondern nur eines ihrer toten Mitglieder erblickte: nämlich sich selbst in einem Spiegel.



...mag sein, dass der Schluss dieser Geschichte nur ein Traum ist - das mag sein, aber auf einen Versuch kommt es immer wieder an!

01 February 2015

WARUM?!?

 

Warum?

"Ich ging zu einer Party, Mami, und dachte an Deine Worte.
Du hattest mich gebeten, nicht zu trinken, und so trank ich keinen Alkohol.

Ich fühlte mich ganz stolz, Mami, genauso, wie Du es vorhergesagt hattest. Ich habe vor dem Fahren nichts getrunken, Mami, auch wenn die anderen sich mokierten.

Ich weiß, dass es richtig war, Mami, und dass Du immer recht hast. Die Party geht langsam zu Ende, Mami, und alle fahren weg.

Als ich in mein Auto stieg, Mami, wusste ich, dass ich heil nach Hause kommen würde: aufgrund Deiner Erziehung - so verantwortungsvoll und fein.

Ich fuhr langsam an, Mami, und bog in die Strasse ein. Aber der andere Fahrer sah mich nicht, und sein Wagen traf mich mit voller Wucht.

Als ich auf dem Bürgersteig lag, Mami, hörte ich den Polizisten sagen, der andere sei betrunken.
Und nun bin ich diejenige, die dafür büßen muss.

Ich liege hier im Sterben, Mami, ach bitte, komm' doch schnell.
Wie konnte mir das passieren?
Mein Leben zerplatzt wie ein Luftballon.

Ringsherum ist alles voll Blut, Mami, das meiste ist von mir. Ich höre den Arzt sagen, Mami, dass es keine Hilfe mehr für mich gibt.

Ich wollte Dir nur sagen, Mami, ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken. Es waren die anderen, Mami, die haben einfach nicht nachgedacht.

Er war wahrscheinlich auf der gleichen Party wie ich, Mami.
Der einzige Unterschied ist nur:
Er hat getrunken, und ich werde sterben.

Warum trinken die Menschen, Mami?
Es kann das ganze Leben ruinieren.
Ich habe jetzt starke Schmerzen, wie Messerstiche so scharf.

Der Mann, der mich angefahren hat, Mami, läuft herum, und ich liege hier im Sterben. Er guckt nur dumm.

Sag' meinem Bruder, dass er nicht weinen soll, Mami. Und Papi soll tapfer sein.
Und wenn ich dann im Himmel bin, Mami, schreibt "Papis Mädchen" auf meinen Grabstein.

Jemand hätte es ihm sagen sollen, Mami, nicht trinken und dann fahren. Wenn man ihm das gesagt hätte, Mami, würde ich noch leben.

Mein Atem wird kürzer, Mami, ich habe große Angst.
Bitte, weine nicht um mich, Mami. Du warst immer da, wenn ich Dich brauchte.

Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mami, bevor ich von hier fortgehe:
Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken, warum bin ich diejenige, die sterben muss?"


  • ANMERKUNG:

Dieser Text in Gedichtform war an der Springfield High School (Springfield, VA, USA) in Umlauf, nachdem eine Woche zuvor zwei Studenten bei einem Autounfall getötet wurden.
Unter dem Gedicht steht folgende Bitte:


"JEMAND HAT SICH DIE MÜHE GEMACHT, DIESES GEDICHT ZU SCHREIBEN.
GIB ES BITTE AN SO VIELE MENSCHEN WIE MÖGLICH WEITER.
WIR WOLLEN VERSUCHEN, ES IN DER GANZEN WELT ZU VERBREITEN, DAMIT DIE LEUTE ENDLICH BEGREIFEN, WORUM ES GEHT."

DER RISS IM KRUG



DER RISS IM KRUG
Eine Frau hatte zwei Krüge, doch der einer der beiden hatte einen Riss. Und so trug es sich zu, dass immer wenn sie mit den Krügen zum Wasserholen am weit entfernten Brunnen ging, der eine Krug leider die Hälfte auf dem Weg nach Hause verlor. Dies machte den Krug sehr traurig. Und so fragte er die Frau eines Tages: "Wieso behältst du mich denn noch, wenn dir jeden Tag die Hälfte des Wassers verloren geht?" Daraufhin antwortete sie: "Alles in dieser Welt ist gleich viel wert, egal was für ein Ergebnis es liefert. Und wenn du aufgepasst hättest, hättest du etwas gemerkt: Ich habe an deiner Seite des Weges Blumensamen gepflanzt und du hast sie jeden Tag mit deinem verlorenen Wasser gegossen. Sieh nur wie sie jetzt sprießen und blühen!" Und da merkte der Krug, dass auch er, trotz seiner Schwäche wundervolle Dinge bewirken kann.

Mathematik-Unterricht in Deutschland


Mathematik-Unterricht
in Deutschen Landen

Hauptschule 1960
Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln für 50 Mark.
Die Erzeugerkosten betragen 40 Mark.
Berechne den Gewinn!

Realschule 1970
Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln für 50 Mark. Die Erzeugerkosten betragen vier fünftel des Erlöses. Wie hoch ist der Gewinn des Bauern?

Gymnasium 1980
Ein Agrarökonom verkauft eine Menge subterraner Feldfrüchte (K) für eine Menge Geld (G).
G hat die Mächtigkeit 50. Für die Elemente aus G (g) gilt: g ist 1 DM. Die Menge der Herstellungskosten (H) ist um zehn Elemente weniger mächtig als die Menge G.
Zeichnen Sie das Bild der Menge H als Teilmenge der Menge G und geben Sie die Lösungsmenge (L) an für die Frage: Wie mächtig ist die Gewinnmenge (M)?

Integrierte Gesamtschule 1990
Ein Bauer kauft einen Sack Kartoffeln für 50 Mark. Die Erzeugerkosten betragen 40 DM. Der Gewinn beträgt 10 DM. Aufgabe:
Unterstreiche das Wort "Kartoffeln" und diskutiere mit Deinem Nachbarn darüber!

Schule 2000 nach der Bildungsreform
Ein kapitalistisch-privilegierter Bauer bereichert sich one rechtfertigunk an einem sak kartofeln um 10dm.
Untersuche das tekst auf inhaltliche feler unt demonstrire uns das loesunk!

Schule 2010
Es khipt kaine gartofln mer...

Alles Auslegungssache

 

Alles Auslegungssache

Im Central-Park in New York sieht ein Mann wie ein kleines Kind von einem Kampfhund angegriffen wird.
Sofort kommt er dem Kind zur Hilfe, springt dazwischen, kämpft mit dem Hund, tötet ihn und rettet das Kind.

Ein zu Hilfe gerufener Polizist ging zu dem mutigen Mann, klopfte ihn anerkennend auf die Schulter, und sagte:
"Ich sehe schon, morgen steht in der Zeitung: 'Mutiger New Yorker rettet einem Kind das Leben'!"

Der Retter schüttelt den Kopf: "Ich bin aber kein New Yorker!"
"Na ja" antwortet der Polizist, "dann steht da eben 'Mutiger Amerikaner rettet einem New Yorker Kind das Leben'!"
Und wieder schüttelt der Mann sein Haupt: "Ich bin auch kein Amerikaner!"
Der Polizist stutzte: "Was bist Du denn dann?"
Der Held zuckte mit den Schultern und antwortete:
"Ich bin aus Pakistan!"

Am nächsten Tag stand in der Zeitung:
'Radikaler Islamist ermordete New Yorker Hund im Park - Verbindung zur Terrorszene wird vermutet.'

Kommunikation ist alles!


Kommunikation ist alles! 

Große Aufruhr im Wald! Es geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste.

Alle fragen sich, wer auf der Liste steht.
Als erster nimmt der Hirsch allen Mut zusammen, geht zum Bären und fragt ihn:
"Sag mal Bär, stehe ich auch auf deiner Liste?"

"Ja," sagt der Bär "auch dein Name steht auf der Liste."

Voller Angst dreht sich der Hirsch um und geht. Und wirklich, nach zwei Tagen wird der Hirsch tot aufgefunden.
Die Angst bei den Waldbewohnern steigt immer mehr und die Gerüchteküche um die Frage, wer denn nun auf der Liste stehe, brodelt.
Der Keiler ist der erste, dem der Geduldsfaden reißt. Er sucht den Bären auf, um ihn zu fragen, ob er auch auf der Liste steht.

"Ja," antwortet der Bär "auch du stehst auf der Liste."

Verängstigt verabschiedet sich der Keiler vom Bären. Und auch ihn fand man nach zwei Tagen tot auf.
Nun bricht die Panik bei den Waldbewohnern aus.
Nur der Hase traut sich noch, den Bären aufzusuchen.

"Bär, steh ich auch auf der Liste?"

"Ja, auch du stehst auf der Liste."

"Kannst du mich da streichen?"

"Ja klar, kein Problem."

Kommunikation ist eben alles! 



Den Sieg errungen



Den Sieg errungen

Der Trainer der eines recht bekannten deutschen Fußballclubs entdeckt in Bagdad einen 17-jährigen irakischen Fußballgott und kann den jungen Mann überreden, mit nach Deutschland zu kommen.
Der neue Spieler übertrifft schon nach kurzer Zeit alle Erwartungen und schießt im entscheidenden Spiel das entscheidende Tor.

Überglücklich ruft er seine Mutter an:
"Mama, was für ein herrlicher Tag! Ich habe den Sieg geholt!"

"Wunderbar, dass es dir so gut geht", antwortet die Mutter sarkastisch, "lass dir erzählen, wie unser Tag aussah. Dein Vater wurde auf offener Straße erschossen, deine Schwester und ich wurden fast vergewaltigt und dein kleiner Bruder ist jetzt Mitglied einer Straßengang."

"Wie entsetzlich!", jammert der Fußballer, "wie furchtbar! Das tut mir so leid!"

"Es tut dir leid!", fährt die Mutter aufgebracht dazwischen, "es ist doch deine Schuld, dass wir jetzt in Dresden wohnen!" 


25 January 2015

Das Geheimnis der Sägespäne


Das Geheimnis der Sägespäne
Ein Mann radelt zur Grenze. Auf den Gepäckträger des Fahrrads hat er einen Sack festgezurrt, in dem sich Sägespäne befinden. Der Grenzbeamte betastet den Sack, kann aber nichts Verdächtiges finden und lässt ihn passieren.
In den nächsten Wochen kommt der Mann öfters mit einem Sack Sägespäne auf dem Gepäckträger zur Grenze, worauf sich der Grenzer keinen Reim machen kann. Immer mehr ist er überzeugt davon, dass der Mann etwas schmuggelt. Er beschränkt sich nicht mehr auf das Betasten, sondern lässt den Sack durchleuchten, ausleeren, lässt Spürhunde aktiv werden, lässt Proben davon chemisch untersuchen. Nichts. Nichts als Sägespäne.
Was hat der Mann geschmuggelt? - Fahrräder